Was ist Parodontitis?

Ein Zahnverlust bedeutet für jeden Menschen ein einschneidendes Erlebnis.

Nach dem heutigen Wissensstand gehen bis zum 45. Lebensjahr hauptsächlich Zähne durch Karies und deren Folgen verloren, danach aber ist die Zahnverlustrate durch Parodontitis größer. Moderne Forschungen und die langjährige Erfahrung mit der Prophylaxe zeigen aber auch, dass Karies, Gingivitis (Zahnfleischentzündung -oberflächlich) und Parodontitis (Zahnbettentzündung- tief) vermeidbar oder zumindest kontrollierbar sind, so dass Zähne lebenslang erhalten bleiben können.

URSACHEN UND AUSWIRKUNGEN DER PARODONTITIS

Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 80 % der erwachsenen Bevölkerung an Gingivitis bzw. Parodontitis erkrankt sind.
Bakterien und ihre Stoffwechselprodukte spielen eine erhebliche Rolle bei der Entstehung. Bei der Entwicklung einer Parodontitis – im Gegensatz zu einer Gingivitis – wird zusätzlich zum Zahnfleisch auch noch der Zahnhalteapparat mit dem umgebenden Knochen von der Entzündung befallen. Die genauen Ursachen sind letztlich unbekannt. Die individuelle Mundhygiene spielt ebenso eine Rolle wie Allgemeinerkrankungen und lokale Mitverursacher in der Mundhöhle (z.B. Zahnstein, überstehende Füllungs- und Kronenränder, hygieneunfähiger Zahnersatz). In der Mundhöhle lassen sich weit über 300 verschiedene Bakterienarten nachweisen, jedoch sind nur ganz wenige Bakterienstämme für das Entstehen einer Parodontitis verantwortlich.
Es kommt zu Knochenabbau, Verlust von Wurzelzement und Fasern des Zahnhalteapparates, mit denen die Zähne in ihrem Knochenfach aufgehängt sind. Bedrohlichen Charakter entwickelt eine Parodontitis allerdings erst zu dem Zeitpunkt, an dem die Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist:
Die Zähne werden locker, zwischen den Zähnen entwickeln sich unansehnliche Lücken, hin und wieder bilden sich auch Abszesse (Eiterbeulen) am Zahnfleisch. Im Gegensatz zu Karies breitet sich die Parodontitis zunächst schleichend und fast unbemerkt aus, um dann fast die gesamte Mundhöhle zu belasten. Wenn es erst einmal so weit gekommen ist, ist Zahnverlust nahezu unumgänglich.

WIE ENTSTEHT EINE PARODONTITIS?

Auf einem absolut sauberen Zahn bildet sich innerhalb kürzester Zeit ein Belag, auf dem sich verschiedene Bakterien auflagern. Wird diese „Plaque” nicht regelmäßig mit der Zahnbürste

entfernt, siedeln sich immer mehr Bakterien an. Je älter diese Plaque wird, desto mehr krankheitsverursachende Bakterien sind in ihr vorhanden.
Nach ca. drei Wochen lässt sich eine verstärkte eitrige Entleerung aus den Zahnfleischtaschen feststellen, wobei zugleich eine Rötung und Verdickung des Zahnfleischs bei zunehmender Blutungsneigung entstanden ist. Diesen Zustand nennt man Gingivitis (Zahnfleischentzündung). Eine Gingivitis ist zumeist der Beginn einer Parodontitis, denn wenn diese Entzündung nicht behandelt wird, können sich die krankmachenden Bakterien in der Tiefe der Zahnfleischtasche ungehindert vermehren. Sofern das betroffene Parodontium (Zahnhalteapparat) die Anlage zum Entstehen einer Parodontitis hat, entwickelt sich aus der Gingivitis eine Parodontitis.
Besondere Bedeutung kommt hierbei dem sogenannten Biofilm zu. Dies ist eine dünne Schicht aus Bakterien, die sich am Zahnfleischrand und in der Tiefe der Zahnfleischtasche dicht auf den Zahn legen. Dieser Biofilm ist extrem gut geschützt gegen einfache Zahnpflegemaßnahmen wie Zähneputzen, Zahnpasta, Zahnseide etc.. Selbst Antibiotika können ihn kaum beeinflussen. Aus diesem geschützten Biotop heraus kriechen die Bakterien immer tiefer in die Zahnfleischtasche hinein.
Das bedeutet, dass neben Symptomen wie Rötung, Schwellung und Blutungsneigung zusätzlich vertiefte Zahnfleischtaschen auftreten, die Ausdruck verlorengegangener parodontaler Strukturen sind. Dies stellt der Zahnarzt durch Ausmessen der Zahnfleischtaschen und Bestimmung der Blutungsneigung mit einer speziellen Sonde sowie anhand von Röntgenaufnahmen fest.

SCHLUSSBETRACHTUNG

Wir wissen heute, dass Zahnverlust kein Schicksal darstellt, das unabwendbar ist. Eine Parodontitis kann vermieden beziehungsweise kontrolliert werden.
Voraussetzung dafür ist, dass das bakterielle Klima in der Mundhöhle keinen krankheitsverursachenden Charakter entwickelt. Dies kann durch den eigenen mundhygienischen Einsatz der Patienten, Nikotinabstinenz und durch professionelle Prophylaxe in der Zahnarztpraxis geleistet werden.

Überall dort, wo sich eine Parodontalerkrankung entwickelt hat, hängt das weitere Schicksal von diesen zuvor genannten Bedingungen, aber auch vom individuellen Parodontitisrisiko des betroffenen Patienten ab.
Durch frühzeitiges Erkennen und konsequente Behandlung der Erkrankung lässt sich die durch Parodontitis bedingte Zahnverlustrate auf ein Minimum reduzieren.

Therapie einer Parodontitis

Die Behandlung von Gingivitis und Parodontitis zeichnet sich durch ein fein abgestimmtes System von Aufklärung, Motivation, Kontrolle und systematischer, organisierter, individueller Prophylaxe aus, wenn nötig mithilfe minimalinvasiver Zahnfleischchirurgie (Mikrochirurgie).

Zu Beginn einer systematischen Parodontalbehandlung müssen eine spezielle Untersuchung der Zahnfleischtaschen mit einer Sonde und röntgenologische Aufnahmen der erkrankten Zähne durchgeführt werden. Anhand dieser Befunde wird gemeinsam mit dem Patienten ein Behandlungsplan erstellt. Grundsätzlich gliedert sich eine Parodontalbehandlung in folgende

Abschnitte

• Phase I: Initialtherapie I / II, erweiterte Vorbehandlung, Neubewertung
• Phase II: Chirurgische Parodontalbehandlung, Neubewertung
• Phase III: Versorgung mit Kronen, Brücken, herausnehmbarem Zahnersatz
• Phase IV: Erhaltungsphase (sog. Recall)

PHASE I: INITIALTHERAPIE I

Am Anfang der Behandlung steht die Aufklärung des Patienten über die Entstehung der Parodontitis, die Anleitung zu einer korrekten Mundhygiene und deren Kontrolle durch den Zahnarzt und die Prophylaxe- Mitarbeiterin.
Es werden harte und weiche Zahnbeläge im Sinne einer Prophylaxe- Behandlung entfernt.

PHASE I: INITIALTHERAPIE II

• Entfernung von harten und weichen Auflagerungen auf den Wurzelflächen in der Tiefe der Zahnfleischtaschen mit Ultraschall- oder Handinstrumenten, Eliminierung des Biofilms. Diese Behandlung erfolgt mit örtlicher Betäubung.
• Glättung, Politur und Fluoridierung der Wurzelflächen
• Erweiterte Vorbehandlung. Parallel zur Initialtherapie I/II findet die erweiterte Vorbehandlung durch den Zahnarzt statt. Mit dem Ziel, die Hygienefähigkeit herzustellen, werden u.a. folgende Behandlungsschritte durchgeführt:
• Entfernung nicht erhaltungsfähiger Zähne
• Wurzelkanalbehandlungen – Behandlung kariöser Zähne
• Temporäre Versorgung mit Kronen und Brücken (Interimsversorgung)
• Schienung stark gelockerter Zähne
• Geschlossene parodontalchirurgische Maßnahme im Sinne der „Full-Mouth-Therapie”
Nach Abschluss der Initialtherapie I / II und der erweiterten Vorbehandlung wird eine Neubewertung der parodontalen Situation durch den Zahnarzt vorgenommen. In der Regel kann man sagen, dass durch die beschriebenen Behandlungsmaßnahmen leichte bis mittelschwere Parodontalerkrankungen zur Ausheilung gelangen und somit weiterführende parodontalchirurgische Maßnahmen selten erforderlich werden. Dennoch müssen die Patienten ihr Leben lang für korrekte Mundhygiene sorgen und in der parodontologischen Praxis betreut werden.

După ce au loc terapia inițială și tratamentele avansate ce o precedă, dentistul va efectua o reexaminare. De regulă, se poate afirma că măsurile de tratament menționate mai sus sunt eficiente în cazul bolilor parodontale în stadiu incipient sau superficial și că rareori sunt necesare tratamentele chirurgicale.

Cu toate acestea, pacienții trebuie să mențină o igienă orală optimă pe tot parcursul vieții și să primească îngrijirea corespunzătoare în cazul bolii parodontale.

PHASE II:

Bei allen schweren Parodontalerkrankungen werden dem Patienten nach dieser Neubewertung die dann noch erforderlichen chirurgischen Eingriffe verständlich gemacht und mit ihm geplant. Für diese Behandlungen stehen eine Reihe moderner parodontalchirurgischer Techniken zur Verfügung, mit deren Hilfe u. a. versucht wird, verlorengegangene Parodontalstrukturen wieder aufzubauen. Es handelt sich dabei um die sog. regenerative Parodontaltherapie. Zum Einsatz kommen dabei entweder gelartige Materialien (z. B. Emdogain, PRF-Eigenblut)) oder auch Membranen. In dieser Phase werden ggf. resektive Behandlungen, d. h. Eingriffe, bei denen Zahnfleisch oder auch Teile von Zähnen gezielt entfernt werden müssen, durchgeführt.

PHASE III:

Nach einer Ausheilungszeit von 2 – 6 Monaten erfolgen wieder eine Neubewertung und die Planung der definitiven Versorgung mit Inlays, Kronen, Brücken, kombiniertem und herausnehmbarem Zahnersatz.

PHASE IV:

Parodontal erkrankte Patienten müssen akzeptieren, dass ihre Behandlung niemals abgeschlossen sein wird. In Abhängigkeit vom Schweregrad ihrer Parodontitis müssen sie zwei- bis sechsmal pro Jahr zur Hygienebetreuung in die parodontologische Praxis kommen und gleichzeitig ihre eigenen Mundhygienebemühungen lebenslang konsequent aufrechterhalten. Ein Abweichen von diesem Weg führt zwangsläufig zu Rezidiven, d. h. zu einem lokalen oder auch generellen Wiederaufleben der Parodontitis. In diesem Fall kann nur durch eine individuelle Betreuung in der parodontologischen Praxis sichergestellt werden, dass neue Rezidive rechtzeitig erkannt und therapiert und somit Zahnverluste vermieden werden.
(Ende Zitat der DGP)
Welche Alternativen gibt es zu einer Parodontalbehandlung?
Als Alternative kann man das weitere Fortschreiten der Erkrankung durch gelegentliches Entfernen von Zahnstein und groben Belägen lediglich verzögern, ohne Therapie führt diese über kurz oder lang zu Zahnverlust.

ÜBRIGENS

Bei jeder Parodontalbehandlung sollte die Ernährung in die Therapie mit einbezogen werden. Das sogenannte Säure-Base-Gleichgewicht muss möglichst gewährleistet sein, um eine Ausheilung des erkrankten Parodontiums zu erreichen. Ohne eine intakte Magen-Darm-Abwehr ist die Rezidivgefahr deutlich erhöht.

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